Hilfen für Angehörige

Bei einer Suchterkrankung sind Angehörige unabhängig vom Suchtmittel mit betroffen.

Viele Angehörige sind mit der Situation eines süchtigen Menschen sehr belastet und oft überfordert. Als Familienmitglied, Partner, Freundin oder Freund sind sie durch dessen Sucht meist persönlich sehr belastet. Deshalb gibt es auch für Angehörige Hilfsmöglichkeiten. Auf unserer Seite finden sie ein Auswahl von Hinweisen, Hilfsmöglichkeiten, Anlaufstellen und Literaturhinweisen, die Ihnen Unterstützung bieten.

Was können sie als Familienmitglied, Freund, Partner für die betroffene Person tun?

Es gibt keine „Tricks“, Suchtkranke zu überzeugen, mit dem Konsum von Alkohol, Drogen, Medikamente oder dem Glücksspiel aufzuhören. Sie werden das Suchtverhalten der betroffenen Person weder kontrollieren noch heilen können.

Das Beste, was sie für sie tun können ist, die betroffene Person zu ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bei einer Spielsucht kann sich die spielsüchtige Person in Spielhallen  sperren lassen.

Ein offener und direkter Umgang mit der Problematik ist von Anfang an für beide Seiten wichtig. Sprechen sie die betroffene Person direkt an, schildern sie ihre Situation und ihre Bedenken. Setzen sie klare Grenzen und fordern sie deren Einhaltung konsequent ein.

Die Verantwortung für ihr Leben sollte nach wie vor die süchtige Person selbst tragen. Manch gut gemeintes Verhalten kann deswegen kontraproduktiv sein. Es ist beispielsweise in der Regel keine Hilfe, der suchtkranken Person Geld zu leihen oder deren Schulden zu übernehmen. Es gibt professionelle Schuldnerberatungsstellen, die sie ihr empfehlen können.

Genauso wenig hilfreich ist es, der betroffenen Person Aufgaben oder Verpflichtungen abzunehmen oder für sie zu lügen. Beides stützt nur die Scheinwelt, in der sie sich bewegt und ermöglicht der betroffenen Person, ihr problematisches Verhalten beizubehalten.

Viel wichtiger und hilfreicher ist es dagegen, dass sie trotz der schwierigen Situation ihre eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verlieren und für sich und Ihr Wohlergehen sorgen.

Wie können sie sich selbst helfen?

Ein aufrichtiger Umgang mit der betroffenen Person ist ein erster Schritt dazu, sich nicht in ihre Probleme mit hineinziehen zu lassen. Bestimmen sie selbst den Rahmen, in dem sie die betroffene Person unterstützen können und möchten und fordern sie die Einhaltung ihrer persönlichen Grenzen konsequent ein.

Achten sie darauf, dass sich ihr Denken und ihr Leben nicht ausschließlich um die Suchtproblematik ihres Familienmitglieds, befreundete Person dreht. Seien sie sich darüber bewusst, dass sie keine Schuld an der Krankheit tragen und lernen sie zu akzeptieren, dass sie die betroffene Person nicht heilen oder kontrollieren können.

Bewahren sie ihre persönlichen Hobbys, treffen sie sich mit Menschen, die ihnen gut tun und reden sie mit jemandem über ihre Sorgen und Ängste. Holen sie sich fachliche Unterstützung und Informationen, rufen sie uns an. Unsere Telefonnummer und unsere Öffnungszeiten finden sie hier

In Selbsthilfegruppen können sie sich mit anderen Angehörigen von Suchtkranken austauschen. Dadurch können sie hilfreiche Erkenntnisse zu Ihrer eigenen Situation und möglichen Lösungen gewinnen.